Die Erste Leserrückmeldungen: "schallend gelacht", " was für ein irres Szenario", "ihr habt sie doch nicht mehr alle!" – Ja, stimmt, könnte sein: Aber warum sollte man nicht einmal jenseits aller Sprachbehutsamkeit, Political Correctness, Cancel Culture und Achtsamkeitsforderung, zack, einfach einen luziden und extrem komischen Roman darüber schreiben, wie es ist, wenn sich eine Familie an ihre Knarren und an Krav Maga erinnert, wenn Typen im Haus sind, die dort rein gar nichts verloren haben... Einbruch, Tat, Prozeß, das alles im Ton leicht genervter Ober im Kaffeehaus in Wien ... Meine Lieblingspassagen übrigens: die Texte der linken Bloggerin ...

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Christoph Ransmayer: Der Fallmeister - 22 €

Ransmayrs Die letzte Welt ist eines der stärksten Bücher, das ich kenne. Ich habe es in Das Buch im Haus nebenan empfohlen. Nun sein neuester Wurf: Der Fallmeister. Wasser, sauberes Wasser ist zum umkämpften, zum raren Stoff geworden, der Meeresanstieg hat Küstenregionen verschwinden lassen, ganz Europa ist zersplittert in Staatsgebilde, deren Landkarte an das zersplitterte Territorium alter Landkarten erinnert. Es regieren Konzerne, Konsortien, und mittendrin sucht ein Hydrologe nach Schwester und Mutter und nach dem Grund für den Tod des Vaters. Apokalyptische Szenen, Auflösung und Überwachung, eine Schreckensvision in fantastischer Sprache.

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Sie wissen: Kopetzkys Propaganda (ein Roman über die Allerseelenschlacht im Hürtgenwald) empfahl ich zur unbedingten Lektüre. Nun also Monschau: Kopetzky beschreibt, wie 1962 in der Region um das Eifelstädtchen Monschau die Pocken ausbrachen. Eingeschleppt hatte sie ein Monteur, der aus Indien zurückgekehrt war. Niedergekämpft wurde diese höchstinfektiöse Epidemie unter anderem durch Günter Stüttgen, jenen Arzt, der im Hürtgenwald Stunden des Waffenstillstands ausgehandelt und hunderte deutsche und amerikanische Soldaten versorgt hatte. Wie immer bei Kopetzky: Zeitgeschehen und Fiktion, Handlungsstränge und Szenen von starker Eindringlichkeit - eine Roman über eine Epidemie und den Unwillen der Leute, sich an die Regeln zu halten ... Hier bestellen. 

+ Ebenfalls lieferbar: Risiko, das Deutsche Reich am Hindukusch ... 

Jörg Bernig: Der Wehrläufer – 24 €

Ein Schriftsteller geht nach Prag, um dort einen Roman zu Ende zu schreiben. Die Tage vergehen, doch plötzlich erblickt er einen Wehrläufer mitten im Fluß, einen Mann also, der das Verhakte, Angeschwemmte, Aufgestaute zu lösen hat - keine ungefährliche Angelegenheit! Dies zu beobachten, zieht den Schriftsteller in einen Strudel aus Zeiten und Begegnungen, Erlebnissen und Erinnerungen. Und endlich stellt er sich einer tief in die Vergangenheit reichenden Ahnung: Woher rührt meine Einsamkeit? Hier bestellen.

Außerdem von Bernig: Niemandszeit, eine der erschütterndsten Vertreibungserzählungen, die ich kenne.