Antaios-Rundbrief 33/2022

Sonntag, 7. VIII.

Liebe Leser,

das literarische Trio "Aufgebättert. Zugeschlagen" mit Susanne Dagen, Ellen Kositza und Gastkritiker Konrad Weiß war einer der Höhepunkte unseres Sommerfestes.

Wir haben die Sendung aufgezeichnet - bitte hier entlang.

Die kritisch und euphorisch besprochene Literatur finden Sie unten, vor allem Der schwarze Storch lege ich Ihnen ans Herz, ich habe ihn in den letzten beiden Tagen unter schattigen Bäumen verspeist - ganz stark.

Gruß aus Schnellroda,
Götz Kubitschek

Ilse Molzahn: Der schwarze Storch - 28 €

Ellen Kositza empfiehlt:

Jahre vor dem 1. Weltkrieg, Provinz Posen, ein Flickenteppich aus polnischen und deutschen Dörfern. Das ist der Osten: nicht üppig, karger Boden, das Schloß eher ein stallartig niedriger Bau, mehr gibt der Boden nicht her.

Ilse Molzahn schreibt aus der Sicht eines kleinen Mädchens, der Tochter des Gutsbesitzers - Sprache und Blickwinkel und ein Noch-nicht-Begreifen sind glänzend getroffen, denn das Mädchen ist mit einer Erwachsenenwelt und Vorgängen konfrontiert, die es nicht verstehen und nicht immer benennen kann: die scharfe Trennung von Herrschaft und Gesinde, das archaisch ländliche Leben voller harter Arbeit und Pflicht, aber auch Mißbrauch, Schwangerschaft, Abhängigkeiten, Alkohol, Rohheit und Gewalt.

Der Roman erschien erstmals 1936. Die Neuausgabe wird von eiem wirklich starken Nachwort zur Entstehungs- und Publikationsgeschichte unter Berücksichtigung der Biografie der Autorin bereichert.

Der schwarze Storch – gebunden mit Schutzumschlag, 376 Seiten – hier bestellen!

Sylvain Tesson: Der Schneeleopard - 20 €

Konrad Weiß empfiehlt:

Auf die Suche nach einem der seltensten Tiere der Welt reist der Abenteurer und Schriftsteller Sylvain Tesson nach Tibet - am Ende ist es nicht mehr wichtig, ob er tatsächlich einen Schneeleoparden zu Gesicht kriegen wird. Denn auf über 4000 Metern, fernab vom Lärm der Zivilisation, hinterfragt Tesson eine Welt, in der kaum noch Raum bleibt für das Ungebändigte und die Entfaltung der Schönheit der Natur.

Entstanden ist ein aufrüttelndes, preisgekröntes, kraftvolles Werk, dessen Sog man sich nicht entziehen kann: Eine meditative Reise in die weiße Stille des Himalaya, eine Lektüre gegen die Hektik und die Zerstörung der Welt

Der Schneeleopard – gebunden, 192 Seiten – hier bestellen!

Uwe Tellkamp: Der Schlaf in den Uhren - 32 €

Susanne Dagen stellte den Roman Hausers Ausflug von Steffen Mensching vor - und senkte zuletzt den Daumen: Was als interessante Versuchsanordnung über die Rückführung von abgelehnten Asylanten beginnt, endet als fade Moralschrift (die man dennoch hier bestellen kann.)

Als wir am Abend dann noch ins Gespräch kamen, war natürlich Tellkamps Roman Thema - Dagen empfahl ihn vor vier Wochen im Trio mit Günter Scholdt. Außerdem hat sie ihn für die August-Sezession besprochen.

Ich selbst bin auch seit einiger Zeit fertig mit der (ersten) Lektüre - was Tellkamp geleistet hat, ist kaum zu fassen. Es ist Erinnerungs- und Ordnungsarbeit in stiftendem Ton, eine Erhellung der Lage, in der wir sind, eine Verortung in einer undurchdringlichen Staats- und Gesellschaftsmaschine.

Wer das Labyrinthische in Ordnungsvorstellungen, Prinzipien der Machtausübung, Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien ins gültige Bild gefaßt haben möchte, wird Tellkamp lesen. Wer mit wenig zufrieden ist, wird ihn liegenlassen und sehr, sehr viel verpassen.

Der Schlaf in den Uhren – gebunden, 900 Seiten – hier bestellen!

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