Antaios-Rundbrief 31/2024
Donnerstag, 8. VIII.
Liebe Leser,
natürlich beobachten wir die Vorgänge in England und machen uns einen Reim darauf. Lichtmesz sitzt bereits an einem umfassenden Beitrag dazu.
Dennoch ist Sommer, die Abende sind lang, und nach der Arbeit kann man im Garten oder vor der Laube sitzen, mit Blick über die Dachlandschaft und auf den Kirchturm, und dann trinkt man sehr kühlen Weißwein (beispielsweise) und liest etwas.
Am Schreibtisch hat man zuvor die Studientage für den September zuende geplant. "Menschenpark" ist das Thema. Junge Leute können sich hier anmelden und sollten sich beeilen: von 130 Plätzen sind nach zwei Tagen bereits 100 belegt.
Außerdem sollte man den Essay von Sloterdijk lesen, der namensgeben wirkte.
Alles weitere unten. Und gute Lesestunden – trotz alledem! Götz Kubitschek, Verleger
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Mit diesem Essay löste Sloterdijk eine große Debatte aus:
Ist, wer behauptet, daß der Mensch in der Massengesellschaft pauschal behandelt und formiert werde, jemand, der sich den Totalitarismus wünscht?
Die Domestikation des Menschen ist das große Ungedachte, sagt Sloterdijk. Wer so tue, als sei alles ein großer Mündigkeitsreigen, der lüge.
Die Studientage in Schnellroda beschäftigen sich im September mit diesem Essay und den Fragen, die Sloterdijk anreißt. Wer die Debatte verfolgen will, die wir erneut eröffnen, muß zunächst 60 Seiten lesen:
Regeln für den Menschenpark, Broschur, 60 Seiten – hier bestellen.
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Hubert E. Gilbert: Larissa – 24 €
Sommerlektüre 1 – aus unserer Roman-Reihe!
Die deutschstämmige Bolschewistin und Geheimagentin Larissa Reissner war eine schillernde Person. Sie war im blutigen russichen Bürgerkrieg an der Front und plante Bündnisse zwischen den Sowjets und dem gedemütigten Deutschland.
Reissner war an den Machenschaften rund um den Aufbau einer "schwarzen Reichswehr" beteiligt, die am Ural heimlich eine neue Panzerwaffe und Taktiken des Luftkampfes ausprobierte.
Im Roman ist es Hauptmann Illgen, auf den die Reissner trifft und mit dem sie spielt. Er wiederum hat von der Weimarer Republik die Nase voll und verdingt sich in Moskau.
Erik Lehnert schlüsselt in seinem Nachwort auf, wer sich hinter welchem Pseudonym verbirgt. Arthur Moeller van den Bruck, Ernst Niekisch, wer noch? Ernst Jünger las Gilbert begeistert ...
Wir bringen in unserer Roman-Reihe also ein weiteres Buch von Gilbert. Laternenpfähle warten (hier einsehen und bestellen) ist von unseren Lesern als Entdeckung gefeiert worden.
Larissa, gebunden, 304 Seiten – hier bestellen.
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Sommerlektüre 2 - meine Empfehlung!
Moskau 1923. Larissa Reissner hat als sowjetische Gesandte in Kabul strategische Pläne entdeckt, die das Britische Empire stürzen könnten.
In Berlin, wo man an Revanche denkt, sucht sie nach dem Verfasser, einem Deutschen namens Niedermayer. Sie will mit ihm zusammen ein geheimes Bündnis zwischen der Sowjetunion und dem deutschen Militär vermitteln – die Schwarze Reichswehr wird in Rußland üben.
Steffen Kopetzky – wir kennen ihn alle von seinem großen Roman Propaganda her – fängt eine fiebrige Epoche hinter den Kulissen und in kurzen Kapiteln dicht und plastisch ein.
Ist doch interessant: Larissa Reissner liegt irgendwie in der Luft - und diese hochinteressante Epoche auch!
Damenopfer, gebunden, 448 Seiten – hier bestellen.
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Larissa Reissner: 1924 – 24 €
Sommerlektüre 3 – Larissa selbst!
Larissa Reissners Deutschlandreise 1924 zeigt ein faszinierendes, farbiges Kaleidoskop des Lebens vor hundert Jahren.
Die in Berlin aufgewachsene Revolutionärin war eine einzigartige Beobachterin: Sie war schon 1923 beim heute vergessenen Hamburger Aufstand dabei, dann reiste sie ins Ruhrgebiet und nach Berlin, Motor und Moloch der Moderne.
So entsteht ein hellsichtiges Bild der fünf Jahre alten Republik, durch die sich bereits Risse ziehen. Und, ergänzt durch Reportagen aus anderen Teilen der Welt, das Panorama einer aufgewühlten, so hoffnungsvollen wie zerrissenen Zeit, die uns näher ist, als wir denken.
Reissners fulminante Reportagen aus der Epoche der Weltrevolution, ediert und begleitet durch ein Vorwort von Steffen Kopetzky – eine Wiederentdeckung.
1924, gebunden, 272 Seiten – hier bestellen.
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