Postkoloniale Geschichtspolitik ist für den ehemaligen SPD-Minister und heutigen Publizisten Mathias Brodkorb ein "modisches Narrativ".
Für sein neues Buch hat er die "Hotspots der postkolonialen Mythenbildung" aufgesucht: vier Völkerkundemuseen im deutschsprachigen Raum - Hamburg, Berlin, Leipzig, Wien.
Sein Ergebnis ist ernüchternd: Die Geschichte der Objekte und Ausstellungsstücke wird oft so umgebogen, daß sie ins Bild des ewig schuldigen weißen Mannes und weißen Westens paßt.
Aber die Geschichte ist eben nicht schwarz-weiß, nicht einmal in diesem Fall, und wer heutige rechtliche und moralische Maßstäbe an Handlungen anlegt, die Generation zurückliegen, wird nie verstehen können, wie es einmal war.
Wie stets bei Brodkorb liegt due Stärke im Detail: Er war wirklich unterwegs, hat gründlich recherchiert, unter der Oberfläche gebohrt - und diejenigen beschämt, die vertuschten.
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